Die Nobelpreisträgerin konstruiert ein Vexierbild: Vom ersten Satz an ist klar, dass eine der beiden Protagonistinnen schwarz ist und die andere weiss — doch welche ist welche? Twyla und Roberta begegnen sich als Achtjährige im Kinderheim. Als Outcasts sind sie im Nu unzertrennlich, stellen einander keine Fragen, wohl wissend, dass Fragen nichts Gutes mit sich bringen. Sie verlieren sich aus den Augen und treffen erst als Erwachsene in drei kurzen Episoden aufeinander. Die Begegnungen sind brüsk, denn die ihre jeweiligen Lebensrealitäten könnten nicht unterschiedlicher sein. Und es entzündet sich im Nu ein Konflikt rund um die Erinnerung an damals, als im Kinderheim eine schwarze — war sie wirklich schwarz? — Küchenhilfe gequält wurde. «Die Wiederentdeckung von Toni Morrisons einziger Erzählung, die 1983 erschien, ist eine literarische Sensation und enthält die Quintessenz ihres Schaffens.»