Lesen Sie auch? Die hier vorgestellten Bücher empfehle ich herzlichst zur Lektüre — weil sie Seite für Seite jeden gedruckten Buchstaben wert sind. Fehlt Ihr Lieblingstitel? Dann schreiben Sie mir und ich lese ihn.
Philipp Oehmke:
Schönwald
Die ganze Familie trifft sich zur Eröffnungsfeier des queeren Buchladens der Schwester in Berlin. Bruder Eins fliegt aus NYC ein, Bruder Zwei reist mit dem Maybach seine Schwiegervaters mitsamt Kind und Kegel an, die Eltern kommen mit dem Zug, dabei wären sie lieber in Köln geblieben. Die Eröffnung mündet in einer mittleren Katastrophe, die weder Mutter noch der New Yorker retten können. Wie gross die persönlichen Katastrophen aller Familienmitglieder jedoch wirklich sind, lässt sich noch nicht erahnen. Philipp Oehmke rollt jede Lebensrealität in schönster Weise auf — «Schönwald» ist Jonathan Franzen in Deutsch! «Der immer ersehnte, nie gelieferte aktuelle deutsche Gesellschaftsroman, hier ist er.» Jens Jessen, DIE ZEIT
Anne Berest:
Die Postkarte
Auf der Postkarte ohne Absender stehen nur vier Namen: Ephraïm, Emma, Noemi, Jacques. Alle vier wurden vor der Geburt von Anne Berests Mutter deportiert und starben in Auschwitz. Mehr als 60 Jahre später taucht diese Postkarte auf — und Anne Berest beginnt über ihre Vorfahren, die Familie Rabinovitch, zu recherchieren. Entstanden ist literarischer Coup, der seit seinem Erscheinen im Herbst 2021 auf der französischen Bestellerliste steht. «Eine Suche, in der sich Thriller und Requiem vereinen.» Le Point «Alle drei, vier Sätze umarmt es einem das Herz, wenn Berest voller Liebe, Witz und Wärme Menschen aufleben lässt, die sich ärgern, sich freuen, die arbeiten, die sich lieben oder auch nicht, die planen und hoffen und bei alldem so tragisch ahnungslos sind, an das gute Ende, an die Vernunft des Menschen glaubend, dass man laut aufschreien möchte.» Jüdische Allgemeine
Karl Ove Knausgård:
Der Morgenstern
Was für eine Freude, was für ein unendlicher Hochgenuss, den neuen Knausgård zu lesen! Der Text mäandriert unter einem neu aufziehenden Himmelssterns durch die Niederungen normaler Existenzen. Da sind ein Literaturprofessor, dessen Frau wieder einmal psychotisch ist. Eine Pastorin, die vom Glauben abfällt, ein junger Hortner, dem ein Kind vom Wickeltisch fällt, oder eine medikamentenabhängige Nachtwache einer Klinik. Knausgård reiht sein Personal in neun Ich-Erzählstimmen scheinbar ohne jede Systematik auf — und hält es durch die gemeinsame Furcht vor der drohenden Apokalypse zusammen.
Colm Tóibín :
Der Zauberer
Muss man sich eine weitere Biografie über Mann antun, dessen Leben und Werk bereits mannigfach bis in den letzten Winkel ausgeleuchtet ist? Ja, man muss! Im neuen Roman des Iren Colm Tóibín wird Thomas Mann als Aussenseiter gezeichnet: «Seine Homosexualität, die er hinter der Familienfassade verborgen hat, ist dabei nur eine der vielen Fremdheitserfahrungen, aber vielleicht doch der entscheidende Riss, der schon den jungen Thomas für immer von seinen Mitmenschen trennt und erst den gnadenlosen und kalten Blick auf die Zeitgenossen ermöglicht, der dann den Schriftsteller Thomas Mann auszeichnet.Doch schon die brasilianische Mutter macht Thomas zu einem Außenseiter im protestantischen Lübeck. Dann der Absturz, der Vater stirbt, der Umzug nach München. Plötzlich gehört man nicht mehr der besten Gesellschaft an. Man bestaunt von aussen die Pringsheims, in deren Familie Thomas einheiraten wird, ohne jemals einer von ihnen zu sein. Er bleibt Provinz.» (Frank Hertweck, SWR2)
Jonathan Franzen :
Crossroads
«Crossroads» ist ein atemberaubend gut geschriebener Familienroman über Moral, Religion und Vergebung. Angelegt in den Siebzigerjahren, kämpfen alle Mitglieder der Pfarrersfamilie Hildebrandt um Selbstverwirklichung — und das mit Würde: Vater Russ, knietief im Schlamm seiner Midlifecrisis steckend, begehrt seine dicke Marion nicht mehr, von deren Vorleben er nichts weiss. Die unbestritten perfekte Tochter Becky enttäuscht Bruder Clem, der sich freiwillig in die letzten Kriegstage nach Vietnam begeben will. Und dann sind da noch Perry, dessen wirres Innenleben sich im Laufe der 832 Seiten in eine ausgewachsene Psychose entwickelt, sowie der gesichtslose kleine Judson. Ob der Keim alles Unheils in Vaters rigider, mormonischer Kindheit liegt oder in Mutters schizophrenen Genen: Jonathan Franzen gelingt ein Panoptikum menschlicher Auswüchse, das zu lesen süchtig macht. Zum grossen Glück darf sich die geneigte Leserschaft auf die nächsten beiden Folgen dieser Trilogie freuen.
Stefania Auci:
Die Löwen von Sizilien
I leoni di Sicilia ist Buddenbrooks auf Italienisch — Aufstieg und Fall der bedeutendsten Unternehmerfamilie Siziliens. 1799 verlassen die Brüder Paolo und Ignazio Florio ihr erdbebenzerstörtes Dorf in Kalabrien. Sie setzen nach Palermo über, mit nichts in der Hand ausser dem Willen, es in der Metropole zu schaffen. Trotz Anfeindungen gelingt es ihnen, ihre «drogheria» bald als eines der führenden Geschäfte für Kolonialwaren zu etablieren. Als Paolo stirbt, zieht Ignazio dessen Sohn Vincenzo auf und führt ihn ins Geschäft ein. Er schickt ihn nach England, wo die Industrialisierung bereits begonnen hat, und überträgt ihm bald Verantwortung. Der junge Vincenzo erweist sich als Visionär und skrupellose Stratege, Casa Florio erlangt dank ihm Einfluss und unermesslichen Reichtum. Die Florio heiraten sich in den italienischen Adel ein und nichts mehr scheint ihnen im Weg zu stehen. Doch bringen Hochmut und Schicksalsschläge i leoni der vierten Generationen zu Fall.
Bernardine Evaristo:
Mädchen, Frau etc.
Bernardine Evaristo bombardiert ihre Leserschaft in diesem Buch mit zwölf Lebensgeschichten von schwarzen, mittelschwarzen, halbschwarzen bis praktisch weissen Britinnen. Sie sind Schwestern, Sisters, Sistas, Frauen, Women, Wimmin und haben Brüder, Brothers, Bruvs und LGBTQI*-Mitglieder der ganzen Menschenfamilie an ihrer Seite. Die Biografien, atemlos und ohne Punkt und Komma erzählt, sind dicht ineinander verflochten — ein Panoptikum der letzten hundert Jahre Migrationsgeschichte Englands. Dass das Buch 2019 den Booker Prize gewonnen hat, erstaunt null. Man möchte einfach nur mehr davon. Mehr Buch, mehr von dieser Sprache, diesem Tempo, dieser humorvollen und zärtlichen Sicht auf die oftmals harten Schicksale.
Ta-Nehisi Coates:
Der Wassertänzer
Hiram Walker ist der Sohn eines Plantagenbesitzers in Virginia. Er hat hellere Haut als die meisten anderen Sklaven und gibt sich der Illusion hin, auch einen anderen Wert zu haben. Sein Schöpfer Ta-Nehisi Coates hilft und ist gnädig mit seinem Protagonisten — er verleiht ihm Superkräfte: Wenn Hiram in der Nähe von Wasser ist, kann er zu seinen «tiefsitzenden Erinnerungen» vordringen und sich und andere versetzen – über Flüsse, Meere und Ozeane hinweg. Eine seltene Gabe, von seinen Ahnen ererbt. Somit wird Hiram zur Heilsfigur, der «Verpflichtete» in den Norden bringt, wo die Schwarzen bereits als freie Bürger leben. Ein zarter, phantastischer und hinreissender Roman.
Raffaella Romagnolo:
Bella Ciao
«Destino» heisst dieses überwältigende Werk von Raffaella Romagnolo in Originalsprache. Ein Titel, der dem Inhalt besser entspricht als das leichtfüssige «Bella Ciao» der deutschen Übersetzung. Denn das Schicksal dirigiert das Leben der beiden Protagonistinnen. Derweil die eine in grösster Not nach Übersee emigriert, bleibt die andere, scheinbar mit dem glücklicheren Los in der Hand, im Piemont. Während die Migrantin in Manhattan unverhofftes Glück erfährt, durchlebt Italien die beiden Weltkriege. Der Roman flicht Geschichten von Krieg und Leid, von Widerstand und Liebe zusammen. Diesseits und jenseits des Ozeans und über drei Generationen hinweg. Geschichten, wie sie das 20. Jahrhundert schrieb.
Paolo Giordano:
Den Himmel stürmen
«Ich sah sie nachts im Pool baden. Sie waren zu dritt und sehr jung, wie ich damals auch, fast noch Kinder.» Paolo Giordano verfolgt in seinem neuen kraftvollen und verstörenden Roman vier junge Freunde über zwanzig Jahre hinweg. Was leichtfüssig mit einer Jugendliebe beginnt, nimmt von Seite zu Seite an Gewicht und Dramatik an. Erzählt wird aus der Perspektive von Teresa. Im Fokus steht aber stets der leuchtende und unberechenbare Bern, der einem Kometen gleich unwillkürlich in den Abgrund rast. Gemeinsam mit Tommaso und Nicola wächst er unter dem selbstherrlichen Schutz eines Ziehvaters auf einem abgeschiedenen Bauernhof in Apulien auf. Er und seine zwei Wahlbrüder erfahren erst später, was diese fanatische Erziehung mit ihnen gemacht hat. – Paolo Giordano seziert seine Protagonisten geradezu. Man fragt sich, woher er diese Geschichten nimmt, und wie ihm solch tiefe Einblicke ins menschliche Sein gelingen.
Francesca Melandri:
Alle, ausser mir
Der Roman dieser römischen Autorin umspannt drei Generationen — ist ein Panoptikum Italiens im 20. Jahrhundert und ein schonungsloses Porträt seiner Gesellschaft. Illaria Profeti, Lehrerin in Rom, 47 Jahre alt, wird an dem Tag mit der Vergangenheit ihres Vaters konfrontiert, als ein junger Migrant vor ihrer Türe steht und behauptet, ihr Neffe zu sein. Höchst irritiert beginnt sie das Leben ihres Vaters zu recherchieren und bringt Stück um Stück seine faschistische Vergangenheit, seine Begeisterung für die arische Reinheitslehre, seine Zeit als Soldat im Abessinienkrieg und seine afrikanische Familie ans Licht. Diesen unglaublichen Wandel vom Saulus zum Paulus kann sie nicht mit Attilio Profeti, ihrem schillernden und liebenswerten Vater, in Einklang bringen. — Die «grosse literarische Psychoanalyse Italiens» (Die Welt) ist nicht nur als Familiensage äusserst lesenswert, sondern beunruhigt auch in höchstem Grade in Bezug auf die aktuellen Migrationsfragen. Francesca Melandri wurde für dieses Buch mit dem höchstdotierten Literaturpreis Italiens nominiert, dem Premio Strega.
Nino Haratischwili:
Das achte Leben (für Brilka)
Die Familiensaga der deutsch-georgischen Autorin nimmt uns mit auf eine Reise durch die wunderliche Geschichte Georgiens. Traumwandlerisch erzählt sie von Liebe und Hass, Anpassung und Widerstand, Bürgerkrieg und Sozialismus, Mord und Selbstmord über sechs Generationen hinweg. Sie erzählt die Saga jedoch nicht etwa uns, ihren dankbaren Lesenden, sondern richtet das Wort einzig an ihre Nichte Brilka. An Brilka, die Unbezähmbare … Vorangestellt sei hier die Entstehungsgeschichte Georgiens, zum Verständnis des kleinen Landes am Schwarzen Meer: «Einst erschuf Gott die Erde und verteilte das Land an die Völker. Alle drängten sich vor, wollten den schönsten Zipfel der Welt. Nur die Georgier kamen zu spät an, als alles bereits verteilt war. Sie kümmerten sich aber nicht weiter gross darum und sangen, tranken und tanzten lieber weiter. Und der liebe Gott, gütig wie eh und je, beeindruckt von der Lässigkeit und dem nicht vorhandenen Ehrgeiz des Volkes, schenkte ihm sein eigenes Urlaubsparadies, also Georgien.»
Jonathan Safran Foer:
Hier bin ich
Alle quasseln, quatschen und diskutieren andauernd, kommentieren sich und alles Gesagte in Echtzeit und schwimmen in einem Wörterstrom, der nie zu versiegen scheint. Jacob und Julia, drei Söhne, ein Vater, eine Mutter und der Cousin, der aus Israel angereist ist. Jacob liebt sie alle und sucht dennoch aus seinem prall gefüllten Leben zu fliehen. «Hier bin ich» erzählt die Geschichte einer Trennung so dialogstark, dass man, wie Jacob, endlich mal nur noch Ruhe haben will. Neben den grossen Fragen des Lebens kommt in diesem phänomenalen Roman auch das Profane zur Sprache: Karriere, Konsum, Sex-Chats und ein inkontinenter Hund.
Juli Zeh:
Unterleuten
Schauplatz ist das fiktive Dorf Unterleuten in Brandenburg, nur eine Autostunde von Berlin entfernt. Eine Idylle inmitten eines Naturschutzgebietes. Angezogen von der Schönheit des Ortes treffen hier Aussteiger auf Alteingesessene, Lokalpolitiker auf Kriegsveteranen, Pferdefrauen auf Bodenspekulanten. Juli Zeh lässt uns alle Bewohner kennenlernen — jeder erzählt seine Sicht auf die Dinge. Im Nu sind wir in das Kabinett eingetaucht, in welchem sich die Geschichten sich zu einem Teppich verdichten, den man freiwillig nicht betreten möchte. — Unwiderstehlich!
Åsne Seierstad:
Einer von uns
Der Norweger Anders Behring Breivik hat am 22. Juli 2011 in Oslo einen Anschlag ausgeübt und selben Tages auf der Insel Utøya 69 junge Menschen zielgerichtet hingerichtet. Als True Crime konzipiert, recherchiert Åsne Seierstand für ihr Buch das Leben und die Herkunft von Breiviks akribisch — und dasselbe tut sie mit Leben und Herkunft seiner Opfer. Diese parallele Erzählungsweise, ergänzt durch Berichte von Utøya-Überlebenden und Auszüge aus den Verhörprotokollen, machen es beinahe unlesbar. Es ist ein Ringen um Fassung. Ein Fragen nach dem Warum.
Jhumpa Lahiri:
Das Tiefland
«Eine beeindruckende Balade von Liebe, Verlust und Tod», schreibt die New York Times. «Eine so suggestive, luzide Prosa, dass man beinahe vergisst, dass man liest», so die Newsweek über den neuen Roman der indisch-stämmigen Pulitzerpreisträgerin Jhumpha Lahiri. Sie führt anhand eines ungleichen Brüderpaars vor Augen, wie untrennbar das Politische vom Privaten wird, wenn sich innerhalb derselben Familie der eine radikalisiert, derweil sich der andere entzieht. Nach der Erschiessung des Aktivisten übernimmt der längst in die USA emigrierte Bruder die Verantwortung für dessen Frau und Tochter und belügt sich dabei schwer.
Chimamanda Ngozi Adiche:
Americanah
Die Protagonistin Ifemelu erfährt und erlebt erst in ihrem Studium in den USA, was es bedeutet, schwarz zu sein. Aus Nigeria kommend, ist sie zwar mit zahlreichen Arten gesellschaftlicher Missstände vertraut, doch nicht mit dem absolutesten aller Diskriminierungsmerkmale: der Hautfarbe. Sie beginnt, radikal und erfolgreich über den Unterschied von Afrikanern und Afroamerikanern zu bloggen. Darüber, was es bedeutet, täglich krauses Haar bändigen zu müssen, um eine Arbeit zu finden, und über die bigotte Politik der Weissen. Daneben sehnt sie sich nach ihrer Jugendliebe Obinze, der sich nach traumatisierenden Jahren in England zuhause korrupten Geschäften hingibt. – Americanah ist ein Roman, nach dessen Lektüre die Sicht auf die Welt eine andere ist.
Joël Dicker:
Die Wahrheit über den Fall Harry Quebert
Grosses Kino aus der Westschweiz! Halb Krimi, halb Gesellschaftsroman. Der Ich-Erzähler – ein New Yorker Autor, der dringend eine neue Geschichte braucht – rollt einen Mordfall von vor 30 Jahren auf. Er recherchiert die Liebesgeschichte zwischen der minderjährigen Nola Kellergan und dem Literaten Harry Quebert, indem in den mittleren Westen fährt und mit seinem literarischen Idol endlose Gespräche führt. Plötzlich die Kehrtwende: Im Garten des alten Schriftstellers wird die Leiche des Mädchens ausgegraben. Nun sieht sich der Ich-Erzähler gezwungen, Harry Quebert, an dessen Unschuld er felsenfest glaubt, zu retten. Ein Buch im Buch mit verrückten Wendungen – ein Sog, dem man sich nicht entziehen kann.
Zeruya Shalev:
Für den Rest des Lebens
Dina, 46, will unbedingt noch ein Kind. Nizan, ihre 16-jährige Tochter, will unbedingt unabhängig werden. Chemda, Dinas sterbenskranke Mutter, träumt sich zurück in ihre Kindheit im Kibbuz und zu ihrem Mann, der einst ins Schiff nach Israel gesetzt worden war, um fortan dort auf seine Ermordeten zu warten. Und Avner, deren Sohn, leidet immer noch darunter, dass Mutter ihn zu sehr und Dina zu wenig geliebt hat. Wahnwitzig, dicht, glorios.
Leon de Winter:
Das Recht auf Rückkehr
Apokalyptische Sicht auf das Jahr 2048: Israel ist traumatisiert, isoliert und veraltert. Ein Paar verliert ihr vierjähriges Kind, wird darob wahnsinnig und lässt sich auf dubiose Rückholversprechungen ein. Dass Leon de Winter sich nach Veröffentlichung dieses islamkritischen Buches noch öffentlich in Amsterdam bewegt, ist erstaunlich.
Almudena Grandes:
Das gefrorene Herz
«Eines der beiden Spanien wird dir das Herz gefrieren lassen.» Mit einem Zitat von Antonio Machado beginnt der fast tausendseitige Roman, der einem Psychogramm der spanischen Gesellschaft gleichkommt. Der Leser lebt und liebt und leidet sich mit den beiden verfeindeten spanischen Familien durch den Spanischen Bürgerkrieg, den Zweiten Weltkrieg und die Franco-Diktatur bis heute. Die Figuren wachsen einem dermassen ans Herz, dass das Abschiednehmen einem Entzug gleichkommt.