Einem Höllenritt gleich peitscht die Autorin ihre Protagonistin durch Italien. «Es tut mir leid, deine Mutter wurde getötet», so beginnt der Roman mit einem kryptische Anruf aus dem Krankenhaus in Palermo. Und so macht sich Fila auf die Suche nach Mutters Mörder. Und auf die Suche nach dem Leben dieser Frau, die nur sporadisch auftauchte und immer für Chaos sorgte. Ordinär, laut und unberechenbar war sie, die Mutter, das schiere Gegenteil der Grossmutter, die vor lauter Assimilation ihre eigene Sprache vergass. Also reist Fila von der Schweiz in den Süden und begibt sich in die Unterwelt, wo Zuhälter Geliebte sind, Raketen Frauen retten, Feministinnen in einer Salamifabrik leben und sich Realität und Fiktion vermischen. Ganz nebenbei wird ein zweiter Mord aufgedeckt, der Mord an der schönen Sisina, die in den 1940er Jahren kurz vor ihrer Heirat hinterrücks erdolcht wurde … Favorita ist ein Gesamtkunstwerk, fulminant und wunderbar!