Das Gesetz war so menschenunwürdig wie unumstösslich: Gastarbeiter durften in der Schweiz über Jahre hinweg nur ohne ihre Kinder herkommen und arbeiten. Was dieses Konzept für menschliche und familiären Tragödien mit sich brachte, erzählt der für den Schweizer Buchpreis nominierte Roman von Vincenzo Todisco. – Das Kind muss sich verstecken. Unter der Kredenz, im Schrank, in der Abstellkammer. Wenn es hustet, wird es unter einen Berg von Decken und Kissen gesteckt und das Radio wird aufgedreht. Um der Isolation zu entkommen, flüchtet es immer mehr in die Parallelwelt seiner ersten Jahre bei Nonna Assunta. So wie der Junge wächst und verkümmert, nimmt auch die Lebenskraft der Eltern ab. Und ihr Traum der Rückkehr nach Italien.