Der Titel «Demut» kommt bei Szczepan Twardoch nicht etwa vom Hinnehmen des Gegebenen — nein, Demut kommt bei ihm von Demütigen. Alois Pokora, der tragische Held dieser Geschichte, wird erstmals gedemütigt, als er seiner Familie und seinem Milieu entrissen wird und ins Gymnasium kommt. Später auf der Offiziersschule. Dann im Krieg, den er nur verlieren kann, und vor allem und immer wieder: von Agnes. Dieser explosive Monolog eines schlesischen Offiziers an seine Geliebte, der in einem Satz die Erzählperspektive dreimal wechseln kann, mäandriert vom Ersten Weltkrieg in die Zwischenkriegszeit, von Polen nach Berlin und wieder zurück. Ein Lehrstück in Sachen Sinnlosigkeit, ein Meisterstück in Sachen Erzählkunst.