«Ich sah sie nachts im Pool baden. Sie waren zu dritt und sehr jung, wie ich damals auch, fast noch Kinder.» Paolo Giordano verfolgt in seinem neuen kraftvollen und verstörenden Roman vier junge Freunde über zwanzig Jahre hinweg. Was leichtfüssig mit einer Jugendliebe beginnt, nimmt von Seite zu Seite an Gewicht und Dramatik an. Erzählt wird aus der Perspektive von Teresa. Im Fokus steht aber stets der leuchtende und unberechenbare Bern, der einem Kometen gleich unwillkürlich in den Abgrund rast. Gemeinsam mit Tommaso und Nicola wächst er unter dem selbstherrlichen Schutz eines Ziehvaters auf einem abgeschiedenen Bauernhof in Apulien auf. Er und seine zwei Wahlbrüder erfahren erst später, was diese fanatische Erziehung mit ihnen gemacht hat. – Paolo Giordano seziert seine Protagonisten geradezu. Man fragt sich, woher er diese Geschichten nimmt, und wie ihm solch tiefe Einblicke ins menschliche Sein gelingen.